1. Allgemeines zum Schätzen von Größen
Jegliche Größe kann man schätzen. Diese Art einer zahlenmäßigen Bestimmung einer Größe ist natürlich wesentlich ungenauer als über ein Messgerät. Trotzdem muss man oftmals eine Größe schätzen, weil eine Messung nicht immer möglich ist. Eine genaue Ermittlung der Größenangabe ist aber auch häufig nicht wichtig, da eine grobe Schätzung auch oft ausreicht.
Damit eine Schätzung aber nicht zu weit von der wirklichen Größenangabe einer Größe abweicht, muss man sowohl im Schätzen geübt sein als auch einen Vergleichsgegenstand hierbei immer heranziehen.
Wenn man daher zum Beispiel die Länge eines großen Tankers an einem Hafen schätzen möchte, empfiehlt es sich die Länge eines um einiges kleineren Schiffes heranzuziehen. Denn die Länge des kleinen Schiffes lässt sich zum einen leichter ungefähr schätzen und zum anderen kann das kleinere Schiff gut als Vergleichsgegenstand herangezogen werden. Nach dem Schätzen dessen Länge kann man nämlich schauen, wie oft die Länge des kleinen Schiffes in die Länge des großen Tankers „hineinpasst“. Das macht man einfach dahingehend, indem man das kleine Schiff gedanklich jeweils von seiner kompletten Länge her vom Anfang bis zum Ende des Tankers „wandern“ lässt. Falls nun die geschätzte Länge des kleinen Schiffes 10 Meter war und das kleine Schiff in etwa 10 Mal in den Tanker „gepasst“ hat, dann ergibt sich für die Länge des Tankers der Schätzwert 10 m · 10 = 100 Meter. Auf die gleiche Weise kann man aber auch jegliche Höhe eines Gebäudes schätzen. Man muss hier nur schauen, wie oft beispielsweise ein ausgewachsener Mensch von 1,80 Meter an Körpergröße in die Höhe des Gebäudes „hineinpasst“. Natürlich kann man aber jederzeit auch einen x-beliebigen Vergleichsgegenstand nehmen, von dem man in etwa die Länge weiß.
Das Schätzen der Größe Gewicht geht vom Prinzip her genauso wie das Schätzen der Größe Länge. Man brauch hierzu nämlich einen Vergleichsgegenstand, dessen Gewicht man ungefähr schätzen kann. Aufgrund des tagtäglichen Gebrauchs von bestimmten Gegenständen, weiß man in der Regel, dass beispielsweise eine Wasserflasche aus Glas in etwa 1 kg wiegt und ein Taschenrechner 100 g. Daher kann man auch ungefähr schätzen, wie viel die eigene bepackte Schultasche wiegt. Hierzu muss man nur schätzen, wie viele Wasserflaschen in etwa in der Schultasche „enthalten“ sind. Auf die gleiche Weise kann man aber auch ungefähr schätzen, wie schwer jedes einzelne Schulbuch ist. Hierzu muss man nur schätzen, wie oft in etwa ein Taschenrechner in einem Schulbuch „enthalten“ ist. Auch beim Schätzen von Gewichten kann man natürlich jederzeit einen x-beliebigen Gebrauchsgegenstand nehmen, von dem man in etwa seine tatsächliches Gewicht weiß.
Wenn man nun die Zeitdauer schätzen möchte, wie lange zum Beispiel ein Spielkamerad seine Luft anhalten kann, dann beginnt man einfach die Zahlen 21, 22, 23 und so weiter laut hoch zu zählen. Denn ein lautes Hochzählen ab der Zahl 21 zur nächst höheren Zahl dauert ungefähr eine Sekunde. Auf diese Weise kann man zwar auch längere Zeitdauern schätzen, aber aufgrund der immer größer werdenden Zahlen nimmt dann normalerweise auch die Abweichung der geschätzten Zeitdauer im Vergleich zur tatsächlichen zu.
Aber auch die Größen Fläche und Rauminhalt kann man natürlich schätzen. Hier muss man je nach zu schätzender Fläche oder zu schätzendem Rauminhalt jeweils die einzelnen Größen schätzen, aus denen sich die jeweilige Fläche oder der jeweilige Rauminhalt zusammensetzt. Dann kann man die Fläche oder den Rauminhalt mit den geschätzten Größen mittels einer Formel ungefähr berechnen. Ebenso kann man die Größe Geldwert schätzen. Hierzu muss man nur die Menge des gesamten Geldes vor sich sehen. Dann kann man diese ungefähr schätzen.
Da das Schätzen von Größen eher nur ein kleines Unterstoffgebiet in der Mathematik ist, muss man sich keine ernsthaften Sorgen machen, wenn man nicht allzu gut schätzen kann. Im Fach Mathematik steht viel mehr in allen Stoffgebieten das genaue Rechnen absolut im Mittelpunkt. Denn die zu berechnenden Ergebnisse in Mathe sind nun mal nicht ein Schätzwert, sondern gerade aufgrund der Rechnung immer ganz eindeutig.
Aus diesem Grund muss sich ein Schüler keineswegs Sorgen machen, wenn er in Mathe nicht gut schätzen kann. Auch kommt beim Schätzen aufgrund der geringen Bedeutung in der Mathematik keine Nachhilfe in Betracht.
Wenn man aber unbedingt im Schätzen besser werden möchte, dann kann man sich jederzeit selbst Nachhilfe im Schätzen geben. Hierzu muss man einfach stets versuchen selbst alle Größen, die man mit guten Beispielen in Zusammenhang bringt, auf die oben beschriebenen Weisen zu schätzen. Nach kurzer Zeit wird man dann ganz bestimmt ein Gefühl fürs Schätzen entwickelt haben!